Aus einem Passivhaus-Prototyp, der mehr oder weniger aus dem Nichts realisiert wurde, entwickelte sich im Lauf von 20 Jahren ein Unternehmen, das mittlerweile über 40.000 qm Wohnfläche geschaffen hat. Und das – was den Firmengründern noch viel wichtiger ist – nachhaltige, wertvolle Produkte schafft. Das gesundes Wohnen ermöglicht, Ressourcen effizient einsetzt und Menschen zufrieden stellt.
Glück und eine gehörige Portion Wagemut sind ebenfalls Teil dieser Selfmade-Men-Geschichte. Das erste Mal begegnet sind sich Brandl und Hartmann während ihrer Studienzeit: Ersterer feilte an seiner Diplomarbeit, Letzterer wollte sein Praktikum absolvieren – beide bei einem Rosenheimer Professor der Verfahrenstechnik. Er hatte die jungen Männer dazu auserkoren, ein Hauskonzept zu verwirklichen, das fernab aller gängigen Konventionen war: autarkes Wohnen ohne kritische Baustoffe. Effizienter Materialeinsatz und Augenmerk auf den Umweltschutz. Von diesem Professor lernten Brandl und Hartmann viel, vor allem aber, dass Probleme dazu da sind, gelöst zu werden.
Ohne handwerkliche Vorbildung stürzten sie sich in die Umsetzung des Vorhabens.
Am Ende stand nicht nur das Holzhaus des Professors, sondern auch der Entschluss, zusammen eine Firma zu gründen. Die ersten Bauherren, Paul und Traudi Wagner, kamen von sich aus auf die beiden zu. Christoph Hartmann versprach ihnen: »Wir bauen euch ein Haus, ganz nach euren Vorstellungen«.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden weder Werkzeug noch das Geld, sich welches zu kaufen. Mit 3.000 Mark, die Hartmanns spätere Frau Marianne vorstreckte, gingen die beiden Männer auf Shopping-Tour – beim Kreiller in Traunstein. Sie besorgten Schubkarre, Schaufeln, Kabeltrommel, Akkuschrauber, Bohrmaschine, drei Kreissägen mit verschiedenen Schnitttiefen, Zimmererhammer, Maßband. Gezahlt wurde bar, denn ein Firmenkonto gab es noch nicht.